Liebe Gäste!
Ein herzliches Willkommen
zur Jubiläumsfeier des „Partnerschaftsvereins
Menden – Plunge“.
Es ist schön, dass so viele heute morgen
gekommen sind.
Die meisten von Ihnen waren bereits in Plunge
und fühlen sich in den unterschiedlichsten
Weisen mit unserem Verein verbunden.
Besonders möchte ich unseren Bürgermeister
Rudolf Düppe begrüßen, der trotz
einer großen Familienfeier zu uns gekommen
ist.
Ebenso freuen wir uns, dass die stellvertretende
Bürgermeisterin Barbara Lewald bei uns
ist.
Den weitesten Weg haben unsere Freunde aus Plunge,
an der Spitze der stellvertretende Bürgermeister
Juozas Šlepetis mit seiner Frau Regina.
Mit ihnen gekommen sind Vilma Mosteikiene, Leiterin
des deutschen Kulturzentrums, Virga Liutikaite,
Bibliothekarin in der städtischen Bücherei
und Irena Latakiene, die von Anfang an auf litauischer
Seite den Schüleraustausch zwischen Walram–
und Saule- Gymnasium organisierte.
Alle drei sind für uns unentbehrliche Helferinnen
vor Ort!
Ganz besonders begrüße ich den Direktor
des Saule–Gymnasiums, Juozas Milašius,
einen Freund der ersten Stunde.
Lieber Herr Düppe, Sie sind der eigentliche
Urheber unseres Vereins, Sie gaben den Anstoß
zu unserer Vereinsgründung.
1998 fuhr eine Mendener Delegation aus Anlass
des 5jährigen Bestehens unserer Städtepartnerschaft
nach Plunge, darunter war der ehemalige stellvertretende
Bürgermeister Dr. Volkhard Wrage, die Mendener
Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Wagner,
Horst Laubner und ich.
Horst und ich haben zuletzt mit weiteren Helfern
humanitäre Hilfsgüter nach Plunge
gebracht.
Uns Vieren war klar, dass für viele soziale
Einrichtungen in Plunge eine materielle und
finanzielle Hilfe weiterhin notwendig war und
die partnerschaftlichen Beziehungen in den unterschiedlichen
Bereichen gefördert und erweitert werden
sollten.
Sie, Herr Düppe, waren der gleichen Meinung
und spontan sagten Sie mir: "Gründen
Sie doch einen Verein, denn gemeinsam kann man
mehr erreichen, ist man stärker!"
Zurück in Menden war dann schnell die Gründungsversammlung,
zu der Dörte Schwarz, Everhard Raue und
mein Mann Peter noch hinzukamen.
Einen Vereinsnamen fanden wir auch schnell „Hilfe
für Plunge / Litauen“.
Ja, und jetzt ist dieser Verein 10 Jahre alt!
Es ist viel passiert, es hat sich viel ereignet
in diesen Jahren.
40 große Transportfahrzeuge mit Hilfsgütern
wurden von uns beladen und wieder in Plunge
ausgeladen, vollständig von uns finanziert.
Für uns ein großer Arbeits- und finanzieller
Aufwand.
Es gab oftmals Ärger an den Grenzen, mit
dem Zoll in Plunge.
2005 kam dann unser letzter großer Transport
bei Eis und Schnee in Plunge an. Danach beschlossen
wir, nur noch nach unseren finanziellen Möglichkeiten
die benötigten Hilfsgüter vor Ort
zu kaufen und so weit wie möglich gezielte
Unterstützung in unseren Privat-PKWs zu
bringen.
Über unsere umfangreiche humanitäre
Hilfe bekamen wir weitere Kontakte zu anderen
Bereichen, zu anderen Gruppierungen in Plunge.
So entstanden schnell freundschaftliche Beziehungen
zum Wanderclub „Terra Inkognita“,
zum Seniorenclub „Pilnatis“, zum
Verein mit behinderten Kindern, zum Behindertenverein
„Viltis“, zum Museumsförderverein,
Altenheim, zu vielen Schulen, zu den Landfrauen,
zur kath. Kirchengemeinde und zu vielen anderen
Plunger Institutionen.
Für Geschäftsleute, Politiker, Schulleiter,
Schüler, Musik- und Tanzgruppen, Ärzte,
Künstler organisierten wir Ausstellungen,
Konzerte, Informationsbesuche, Hospitationen
und initiierten den Künstleraustausch mit
dem FrauenKunstForum Südwestfalen und einer
Künstlergruppe aus dem Kreis Plunge und
den Schüleraustausch mit dem Walram-Gymnasium
und noch vieles andere mehr!
Unsere wichtigste Investition war jedoch gemeinsam
mit dem Saule-Gymnasium die Einrichtung eines
deutschen Kulturzentrums mit 3 Gästewohnungen.
Dies haben wir Juozas Milašius zu verdanken,
der den Wunsch einiger Amerikaner, ein amerikanisches
Kulturzentrum in seinem Schülerwohnheim
zu errichten, ablehnte und unseren Verein als
Partner nahm.
Er wollte unbedingt die deutsche Sprache, die
deutsche Kultur den Plungern näher bringen.
Freundschaften entstehen durch gegenseitige
Treffen, gemeinsames Erleben und so fuhren wir
aus Menden regelmäßig nach Plunge
und die Plunger kamen zu uns.
Und wer einmal in Plunge war, den zieht es immer
wieder dorthin!
10 Jahre war unser Vereinsname „Hilfe
für Plunge/Litauen e.V.“.
In den Augen der Plunger Freunde drückte
er kein Gleichgewicht in unseren Beziehungen
aus.
Für uns war es jedoch immer ein gegenseitiges
Geben und Nehmen, wir gaben die materielle und
finanzielle Hilfe, ja und jetzt kam dann immer
von den Plunger Freunden die Frage: was können
wir euch denn schon geben?
Zuerst die große Gastfreundschaft, die
oft beschämend für uns war, die Herzlichkeit,
die Natürlichkeit der Menschen, das Auftanken,
das Abschalten in der unb-rührten Natur,
die Traditionspflege, die Volkskunst, Volkslieder,
die sehr kreativen künstlerischen Ausdrucksformen
und die Einsicht, dass Geld nicht alles im Leben
ist, sondern Freundschaft, Gleichwertigkeit,
Achtung und Toleranz.
Diese menschlichen Maßstäbe im Umgang
miteinander möchten wir nun in unserem
neuen Vereinsnamen „Partnerschaftsverein
Menden–Plunge e.V.“
zum Ausdruck bringen.
Zum Schluss meiner Rede sage ich unseren Mitgliedern,
unseren Förderern und Sponsoren ein herzliches
Dankeschön, denn ohne Eure, ohne Ihre Unterstützung
wären diese vielseitigen Aktivitäten
nicht möglich gewesen!
Lasst uns auf die nächsten Jahre des „Partnerschaftsvereins
Menden–Plunge e.V.“
anstoßen!
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